Gleitschirmfliegen ist nicht gleich Gleitschirmfliegen. Nach einer soliden Ausbildung bei Flugrausch hast du die Möglichkeit, die verschiedenen Facetten dieser faszinierenden Sportart für dich zu entdecken.
Sport
Thermik- und Streckenfliegen
Von kleinen Talrunden bis grenzüberschreitenden und tagfüllenden Flügen: beim Thermik- und Streckenfliegen ist vieles möglich. Der thermische Aufwind wird genutzt um an Höhe zu gewinnen. Je nach Können und Wollen wird die Höhe für Gleitpassagen genutzt und somit Distanz zurückgelegt. Der Rekord aus der Schweiz ist über 350 km Luftlinie. Für kompetitive Streckenpiloten gibt es verschiedene Datenbanken, in denen die Flüge hochgeladen und mit Punkten bewertet werden.
Hike & Fly
Ein Trend, der besonders Alpinisten anspricht. Ob eine einfache Wanderung oder mit Steigeisen und Pickel hinauf ins hochalpine Gelände - anstelle des mühsamen Abstieges fliegt man bequem zurück ins Tal. Dafür gibt es speziell leichte Ausrüstungen ab 2 kg.
Es gibt verschiedene organisierte Events bzw. Wettkämpfe. Der bekannteste und extremste ist das RedBull-Xalps, bei dem die Teilnehmer von Salzburg nach Monaco fliegen bzw. laufen.
Acrofliegen
In der Luft werden akrobatische Flugfiguren ausgeführt, die man als „normaler“ Gleitschirmpilot nicht beherrschen muss. Acropiloten werden oftmals zu unrecht als „Adrenalin-Junkies“ bezeichnet. Viel mehr aber schöpft der Acropilot seine fliegerischen Fähigkeiten aus und lernt seinen Flugstil zu perfektionieren. Aus Sicherheitsgründen wird, wenn möglich, über einem See geflogen. Acrofliegen gilt in der Schweiz nicht als Risikosport.
Der grösste Acroclub der Schweiz ACZ trainiert an der Klewenalp über dem Vierwaldstättersee.
Speedriding
Speedriding oder auch Speedflying wird mit kleinen Schirmen betrieben und bedarf wegen seiner hohen Geschwindigkeit und Dynamik einer Zusatzausbildung nach dem Gleitschirmbrevet. Speedriding ist meist eine Kombination aus Skifahren und Fliegen. Ausserhalb der Pisten werden im Tiefschnee Spuren gezogen und dazwischen wird immer wieder abgehoben. Dies ermöglicht Freeridern auch Hänge zu befahren, die als Nicht-Flieger unerreichbar bleiben. Speedriding wird in der Schweiz als Risikosport eingestuft.
Der Titlis ist über die Schweizer Grenzen hinweg als Speedriding Spot bekannt.
Soaring
Zum Gleitschirmfliegen braucht es nicht zwingend Berge. Man kann sogar auf Meereshöhe vor einer Klippe oder Düne starten und sich stundenlang vom dynamischen Aufwind tragen lassen.
Diese Spielart der Fliegerei hat einen relaxten Touch, denn der laminare Meerwind ist praktisch frei von Turbulenzen. Das bedeutet aber nicht, dass Langeweile aufkommt. Im Gegenteil. Das Fluggefühl ist aufgrund der Nähe zum Gelände nirgendwo intensiver. Der benötigte starke Wind verlangt vom Piloten ein gutes Schirmhandling.
Wettkampffliegen
Dabei wird ein Task mit verschiedenen Wegpunkten gesetzt. Diese werden von den Teilnehmern mit einem fliegenden Start (wie z.B. beim Segeln) gemeinsam als Rennen abgeflogen. Ein ausgeklügeltes Punktesystem belohnt nebst der Zeit auch Piloten, welche voraus fliegen und dem Pulk so die Thermik anzeigen. Es gibt dazu regelmässig nationale und internationale Wettbewerbe. Die Schweiz ist im internationalen Vergleich stark vertreten.
Link Swissleague: http://swissleague.ch
Link PWC: http://www.pwca.org